Erfahrungen mit anonymer Geburt im Überblick

Erfahrungen aus Österreich und Frankreich:

Es sind nicht wirtschaftliche Gründe, die dazu führen, daß eine Frau ihr Kind zur Adoption freigibt, sondern im Wesentlichen psychologische. Die Schwangerschaft wird meist dann vernachlässigt, wenn sie:

  • Nicht wahrgenommen oder
  • Versteckt wird.

In Frankreich sind:

  • 10% der Schwangerschaften ungenügend betreut
  • darunter 1% gar nicht betreut

Oft ist das Nicht-Wahrnehmen einer Schwangerschaft die Folge sexuellen Missbrauchs. Diese Schwangerschaft ist undenkbar und die Mutterschaft manchmal unmöglich.

Es ist ungemein wichtig, Frauen bereits während der Schwangerschaft zu betreuen, um sie psychisch zu entlasten, so daß sie die beste Entscheidung für das Kind treffen können:

  • Vermeiden von Druck durch die Familie oder die Gesellschaft
  • Sie selbst entscheiden lassen
  • Ihr bei der Trauer der Trennung helfen, falls sie sich von dem Kind trennt
  • Die Bedeutung der Vernachlässigung der Schwangerschaft verstehen, um eine Wiederholung zu verhindern
  • Ihr helfen, Anzeige zu erstatten, falls eine Vergewaltigung vorliegt
  • Die Geburt vorzubereiten: Sie soll nicht gezwungen werden, das Kind während und nach der Geburt zu sehen oder zu stillen

Die Frau soll die freie Wahl haben:

    • Ihr Kind zu behalten, oder es nach der Geburt zur Adoption freizugeben.

Falls sie die Adoption wählt, sollte sie eine freie Wahl haben, ihre Identität bekannt zu geben oder anonym zu bleiben.

Das Schicksal des Kindes:

  • Informationen für das Kind zusammenstellen, falls es adoptiert wurde
  • Multidisziplinäre Betreuung, um zu sehen, wie die Beziehung sich entwickelt, falls die Mutter das Kind behält

Die Betreuung während der Schwangerschaft und die Möglichkeit der anonymen Geburt verringern das Risiko von Misshandlung, Kindesweglegung und Kindestötung.